S t a n d p u n k t e

Ich ergreife Partei

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Sobald israelische Angriffe auf Hamas-Terroristen in Gaza die ersten Opfer fordern, kennt die globale Empörung kein Halten mehr.

In ganz Europa wird gegen Israel marschiert. In Wien demonstrieren 11.000 gegen das einzige demokratische Land im Nahen Osten (sogar 30.000, wenn man den Veranstaltern glaubt). In Paris versperren muslimische und rechtsradikale Antisemiten Juden den Ausgang aus einer Synagoge, die Reihen dicht geschlossen. Dass Juden im 21. Jahrhundert mitten in einer europäischen Metropole von einem randalierenden Mob gefangen gehalten werden und um ihr Leben fürchten müssen, ruft hierzulande weniger Empörung hervor als der Text einer unnötigen Hymne, gesungen von einem unnötigen Sänger. Genau genommen gar keine.

Eine halbe Million Tote und 2,5 Millionen Vertriebene im Sudan. Unzählige Tote in Syrien und mehr als 1 Million syrischer Flüchtlinge, die im Libanon unter entsetzlichen Bedingungen ihr Dasein fristen. Die Massaker der ISIS, der nicht enden wollende Terror der Boko Haram. Verfolgte Christen von Ägypten bis Sudan. Vasallen Putins, die ein Flugzeug mit 289 Passagieren vom Himmel holen. Die Aufzählung des Schreckens ist beliebig fortsetzbar. Wer warnt vor der Spirale der Gewalt? Wer ruft zur Mäßigung auf? Wer fordert den Schutz der Zivilbevölkerung? Wo bleiben die Massendemonstrationen? Vergeblich warten weltweit hunderttausende Opfer von Verfolgung und Vertreibung, Verstümmelung und Mord, auf flammende Appelle Ban Ki-moons, auf Hilfe und moralische Unterstützung.

Auch weil das Schweigen der Weltöffentlichkeit zu nahezu jedem Verbrechen auf dieser Erde ohrenbetäubend in meinen Ohren gellt, kann ich die scheinheiligen Friedensmahner schwer ertragen, die jetzt wieder überall das Wort ergreifen. Die sich nicht dazu äußern, wenn die Hamas tausend Raketen auf Israel abfeuert, aber in einem israelischen Wohnblock die größte Gefahr für den Weltfrieden wittern. Die nie auch nur ein einziges Mal die antisemitische Hetze in palästinensischen Medien und Schulbüchern monieren aber jedes Mal verlässlich zur Stelle sind, wenn es gilt, Israel zu mahnen. Die mir vorwerfen, nicht neutral sondern parteiisch zu sein. Selbstverständlich bin ich parteiisch! Wie kann man das denn nicht sein?

Auf der einen Seite steht eine islam-faschistische Terrororganisation, für deren Mitglieder, Anhänger und Mitläufer die Vernichtung von Juden identitätsstiftend ist. Die korrupten Despoten verwenden Geld, mit dem sie von der Weltgemeinschaft überschüttet werden, für die Bezahlung von Judenmördern anstatt für Infrastruktur und Bildung. Frauen gelten nichts. Oppositionelle werden verfolgt und ermordet. Schwule werden verfolgt und ermordet. Sie verstecken sich hinter ihren Frauen und Kindern, opfern sie mit zynischem Kalkül für ihre Propaganda. Sie feiern ihre Mörder als Helden anstatt sie zur Rechenschaft zu ziehen. Sie lieben den Tod mehr als das Leben. Wenn der Staat, den sie wollen, jemals Wirklichkeit wird, gibt es einen Unrechtsstaat mehr, in dem das Kollektiv alles und der einzelne nicht das Geringste gilt.
Auf der anderen Seite steht die einzige Demokratie im Nahen Osten. Ein Rechtsstaat, der so gut funktioniert, dass selbst Regierungsangehörige strafrechtlich belangt werden, wenn sie sich etwas zuschulden kommen lassen. In dem Araber mehr Rechte genießen als in jedem arabischen Land. Mit emanzipierten Frauen und Love Parades. Eine High-Tech Oase der Bildung und des Wissens. Mit einer Armee, die mehr als jede andere in der Geschichte versucht, zivile Opfer auf Seiten des Gegners zu vermeiden. Ein Land, das denen, die es vernichten wollen, gratis Strom liefert und in seinen Krankenhäusern deren Kranke und Verwundete versorgt. Ein Land, das jedes Leben so sehr schätzt, dass es lieber Dutzende Mörder freilässt als ein einziges wissentlich zu opfern.

Nur ein Lump kann in diesem Konflikt neutral sein. Nur ein Lump bewahrte zwischen Hitler und der freien Welt Äquidistanz. Niemand mit einem Funken Anstand im Leib hätte zu den Verbrechen der Nationalsozialisten geschwiegen und gleichzeitig von Roosevelt die Rechte der Schwarzen eingefordert oder bei Churchill den Schutz der deutschen Zivilbevölkerung eingemahnt.

Und nur ein Lump macht die Solidarität mit Israel davon abhängig, ob er mit dessen demokratisch gewählter Regierung einverstanden ist oder nicht. Ein Land, das von Nachbarn umgeben ist, die schon am Tag seiner Gründung darüber hergefallen sind und es lieber heute als morgen aus den Seiten der Geschichte löschen möchten, ein Land, das ständig um seine schiere Existenz kämpfen muss und trotzdem demokratisch und zivilisiert geblieben ist, ein solches Land hat sich jede Unterstützung und jede Sympathie verdient. Egal welcher politischen Couleur man anhängt. Ich möchte mir lieber nicht vorstellen, was aus Österreich würde, wenn jahrelang tagtäglich Raketen von Slowenien auf Kärnten herab regneten.

Ich halte den Sieg über die Hamas für eine unabdingbare Voraussetzung für Frieden. Wer Empathie für die palästinensische Bevölkerung empfindet, muss für die Vertreibung der Mörderbande sein, die sie regiert. Erst nachdem die Nationalsozialisten wenn schon nicht vernichtet so zumindest besiegt waren, konnte auf deutschem Boden ein demokratischer Rechtsstaat entstehen, konnten Deutsche in Frieden und Freiheit leben. Mit der Hamas kann es ebenso wenig Frieden geben wie es mit Hitler Frieden geben konnte. Free Gaza from Hamas.

Ja, ich bin parteiisch in diesem Konflikt. Ich ergreife Partei für Israel und schäme mich dafür, dass so wenige in meinem Land es mir gleichtun. Und noch mit meiner letzten Tinte will ich gegen die Heuchler anschreiben, die es sich in den Feuilletons bequem gemacht haben und aus ihren sicheren, warmen Stuben heraus ebenso anmaßend wie herablassend der israelischen Bevölkerung ausrichten, wie sich diese zu verhalten habe. Gegen die Zyniker, die das Missverhältnis von palästinensischen und israelischen Opfern anprangern, als dürften sich Juden erst ab einer bestimmten Zahl von Toten gegen ihre Vernichtung wehren. Gegen die Antisemiten und deren nützliche Idioten, die das Ende des Judenstaates willentlich betreiben oder unwissentlich in Kauf nehmen. Gegen die Beschwichtiger und Terrorversteher, die kein Wort des Mitgefühls für die Opfer finden, aber für jeden Anschlag und jede Rakete auf Israel eine Begründung parat haben. Gegen die Oberflächlichen, die nicht zwischen Terroristen und einer demokratisch legitimierten Armee unterscheiden können oder wollen. Gegen die moralisch Verwahrlosten, die sich an Israel abarbeiten, um die Schuld ihrer Väter zu relativieren.

Es ist eine Schande, dass dies nicht selbstverständlich ist.

117 Kommentare zu “Ich ergreife Partei

  1. „Mit einer Armee, die mehr als jede andere in der Geschichte versucht, zivile Opfer auf Seiten des Gegners zu vermeiden.“
    Das ist nicht wahr. Und dafür, dass das nicht wahr ist, darf man Israel berechtigter Weise kritisieren. Eine andere Sache ist: Der Israel-Palästina-Konflikt wird in Europa von Extremisten verschiedener Couleur genutzt, um antisemitische Aggressionen öffentlich zu legitimieren; diese Aggressionen haben zu einem Großteil überhaupt nichts primär mit den Eskalationen in Gaza und Israel zu tun. Wenn Antisemiten auf Demonstrationen etc. die Chance ergreifen, ihre Ressentiments argumentativ an den Israel-Palästina-Konflikt zu knüpfen, dann ist es nicht nur wichtig, den Ressentiments zu begegnen, sondern diesen auch den argumentativen Boden zu entziehen. Um dies zu tun, muss man wiederum nicht unbedingt mit den Einzelheiten der militärischen „Verteidigungs-Politik“ Israels einverstanden sein. In meinen Augen gibt es nur eine einzige angemessene Parteilichkeit in jedem militärischen Konflikt: und zwar die Parteilichkeit mit den Opfern; egal auf welcher Seite. … Im Übrigen finde ich es immer etwas zwielichtig, wenn politische Stellungnahmen, um mehr Gewicht zu bekommen, Vergleiche zum Holocaust und zur NS-Diktatur ziehen. Eine solche Methodik schwächt, scheint mir, eher die Stellungnahme; sie verrät mehr über den Sprecher als über das Besprochene. Der Artikel geht davon aus, dass die Hamas die Regierung eines unabhängigen palästinensischen Staates stellen würde. Das ist irreführend. Denn die konstituierenden Kräfte würden aus Verhandlungen erwachsen, an denen mehrerer Gruppierungen und ihre Vertreter beteiligt wären. Die Hamas wäre nicht der dominierende Part. Und es ist auch klar, dass die antisemitisch orientierte Hamas-Charta aus den 80ern nicht die programmatische Grundlage eines palästinensischen Staates werden könnte. Andererseits gewinnt die Hamas umso mehr Dominanz, je stärker man sie militärisch bekämpft und dabei am laufenden Band unschuldige Menschen ermordet. Ich halte es für fatal, wenn man sagt, die Hamas müsse militärisch von Israel „besiegt“ werden; es gebe keinen anderen Weg. Diese Perspektive ist fatal für Israel, weil Israel nicht militärisch „siegen“ KANN. Wie unglücklich und, gemessen an den Zielformulierungen, ergebnisarm militärische Operationen gegen Untergrund-Terrormilizen verlaufen, hat sich an anderen Orten in den letzten Jahren oft genug gezeigt. Wenn man sich Fragen wegen der antisemitischen Bedrohung, von der Israel sich durch seine Nachbarn eingeschlossen fühlt, stellen möchte, muss man, glaub ich, andere Kräfte viel genauer und aufwendiger thematisieren als die Hamas. Denn es gibt da ja einige Kräfte, die militärisch weitaus besser ausgerüstet sind als die Hamas. Ich glaube, die Hamas kann nur unschädlich gemacht werden, wenn man ihr die offizielle politische Rechtfertigungsbasis entzieht und sie dadurch als vermeintlichen „Befreier“ Palästinas ausbluten lässt. Dafür müsste Israel aber erstmal wieder verhandeln, verhandeln, verhandeln; und zwar auch mit der Hamas. Das ist für Israel nicht optimal. Aber wie soll es anders gehen? Die Hamas besiegen zu können, halte ich für illusorisch. Man MUSS sprechen. Der Israel-Palästina-Konflikt ist kein „Krieg“ zwischen zwei gleichstarken und gleichorganisierten Armeen oder Parteien. Da kämpft eine Staatsarmee mit einer Untergrund-Miliz. Und die Untergrund-Miliz agiert, wie sie agiert, weil Israel sich in Gaza, also außerhalb der eigenen Staatsgrenzen so verhält, wie es sich verhält. Und man kann nicht einfach sagen: „Das stimmt nicht. Die Hamas ist antisemitisch. Deshalb wird sie Israel auch weiter attackieren, wenn Israel seine Palästina-Politik korrigiert.“ Man weiß noch gar nicht, was mit der Hamas geschehen würde, wenn Israel seine Palästina-Politik korrigiert. Denn eine solche Korrektur hat Israel bislang noch nie ernsthaft erwogen, geschweige denn versucht. Und auch dies ist kritisierbar. Da kämpft ein Riese gegen einen Zwerg. Und wenn der Riese versucht, auf den Zwerg zu treten, zertrampelt er bei jedem Schritt nebenbei unschuldige Menschen mit. Und der Riese rechtfertigt sein Getrampel damit, dass der Zwerg ihn ständig reizt. Der Zwerg ist gefährlich. Aber der Riese ist noch gefährlicher, wenn er sich nicht auf die Frage besinnt, wie man einen gefährlichen Zwerg unschädlich machen kann, ohne grobmotorisch hierhin und dorthin zu trampeln. Ich unterstelle Israel, dass es bei der Abwehr der Hamas – Raketen weitaus feinmotorischer agiert als bei den (sinnlosen) Versuchen, den Zwerg einzufangen. Es spricht Einiges dafür. Leider. Ich glaube, dass der Riese zuerst sich selbst unschädlich machen muss. Es gibt übrigens ein interessantes Buch: „Breaking the silence. Israelische Soldaten berichten von ihrem Einsatz in den besetzten Gebieten“. Lohnt sich, da reinzulesen. Hilft aufklären. Und nach der Lektüre kann man nicht mehr einfach sagen, Israel würde zum Wohl der Bevölkerung in Gaza sein und handeln. … … … Von all dem abgesehen, hat mich dieser Gedanke des Artikels beschäftigt: Wenn ich meine Aufmerksamkeit, bezogen auf einen einzigen geografischen Tragödienherd kultiviere und einenge, missachte ich automatisch andere geografische Tragödienherde. Fixiere ich hier die einen Untaten, ignoriere ich dort die anderen. Jede Zahl von Opfern vergisst ein Opfer. Das ist ein schlimmes Dilemma. Und man muss aufpassen, dass man, wenn man öffentlich über die großen Bögen der Weltgeschehnisse spricht, dies tut, ohne im Kopf auszuarten, aber hausgärtnerisch im Herzen zu werden. … Und oft wird man, wenn man meint, die einzig richtige Lösung für ein komplexes Problem zu kennen, selbst Teil des Problems. Ich schließ mich da mit ein. Klaro. … Nichts, was ich schreibe, meine ich irgendwie persönlich. Das nur nebenbei. …

  2. unglaublich was sie da schreiben, sie vernachlässigen historische fakten, auf die langfristigen gehen sie null ein, die zeitnahen verfälschen sie. ich war mehrmals in israel, mehrmals im westjordan land, fahren sie doch mal da hin, hören sie den menschen zu, schauen sie sich die lebensbedingungen an! dann denke sie darüber nach! und dann schreiben sie etwas.

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  5. Ich stimme dem Verfasser in seinem Grundtenor zu.

    Allerdings ist der Artikel absolut nicht frei von Übertreibungen und Zuspitzungen, die ihn letztendlich viel zu tendenziös machen. Es ist richtig Partei für Israel zu ergreifen, aber nicht in dieser Art und Weise.

    Die israelische Demokratie ist nicht besser als andere Demokratien auch. Es ist nicht besonders bemerkenswert, dass Regierungsangehörige strafrechtlich belangt werden können und dass es in Israel Love Parades gibt. Und es ist mit Sicherheit nicht korrekt, dass die israelische Armee in historisch einmaliger Art und Weise Rücksicht auf Zivilpersonen nimmt.

    Diese Übertreibungen tun der Sache nicht gut.

    Aber es ist auch klar: Der israelische Staat muss gegen die Aggressionen der Hamas vorgehen und das wird im aktuellen Kontext nicht gewaltlos und ohne Blutvergiessen möglich sein. Allerdings müssen die Israelis auch eine Politik machen, die einen Ausweg aus der Gewaltspirale ermöglicht.

    Die Hamas hat ein Problem mit der aktuellen Situation im Nahen Osten. Aus den Bürgerkriegen in Syrien und Irak kann sie keinen Vorteil ziehen, diese führen vielmehr eher dazu, dass sie internationale Aufmerksamkeit verliert. Die jungsten politischen Umwälzungen in Ägypten und im Iran laufen absolut konträr zu den Interessen der Hamas. Von Saudi-Arabien braucht man gar nicht weiter zu reden. Scheinbar fühlt sich die Hamas im Moment so an die Wand gedrängt, dass sie ihre einzige Überlebensstrategie im Terrorismus sieht. Jedes zivile palästinensische Opfer geht (auch) auf das Konto der Hamas, da sie wie keine andere Organisation davon profitiert und sich dessen sehr bewusst ist.

    Die Palästinenser brauchen eine politische Perspektive auf ein selbstbestimmtes und selbstverwaltetes Leben. Allerdings wäre ein solcher Prozess wahrscheinlich mit dem Ende der Hamas bzw. Ihrer jetzigen Macht- und Organisationsstrukturen verbunden. Das ist das eigentliche Problem.

    Die in den anderen Kommentaren angesprochene Mindermeinung des israelischen Journalisten Gideon Levy ist in dem Gesamtzusammenhang wirklich ganz interessant, wobei man sie auch nicht 100%ig teilen muss.

    Hier mal ein lesbarer Link: http://www.fr-online.de/meinung/nahost-konflikt-was-will-die-hamas-wirklich-,1472602,27905952.html

    • Ich habe nicht behauptet, dass Israel eine bessere Demokratie als andere sei, aber es ist die einzige im Nahen Osten.
      Dass Israel mehr als jede andere Armee in der Geschichte unternimmt, um zivile Opfer beim Gegner zu vermeiden, habe ich nicht erfunden. Das stammt von einem hochrangigen britischen Offizier bei seiner Aussage vor der UNO.

      https://eppinger.wordpress.com/2009/10/20/eine-armee-im-recht/

      • Ja, Israel ist die einzige funktionierende Demokratie im Nahen Osten.

        Mit einem enormen Support aus dem Westen und einem historisch wohl einzigartigen Nationbuildung getragen von einer unglaublichen Motivation nach dem Holocaust und einem gewaltigen Zufluss an Know-How und gut ausgebildeten Menschen konnte man sich das dort aufbauen.

        Allerdings bringen Sie eine ganze Reihe von Beispielen, die eigentlich selbstverständlich für eine Demokratie und deshalb nicht weiter erwähnenswert sind.

        Die angebliche Rücksicht der israelischen Streitkräft auf die palästinensiche Zivilbevölkerung hat auch etwas mit Marketing zu tun. Wie man ja unschwer feststellt ist das Medieninteresse an diesem Konflikt schon seit Jahren nicht gerade klein. Und die Israelis haben – genau wie die Hamas – durchaus ein Interesse an der öffentlichen Meinung in Europa und den USA. Tote zivile Palästinenser sind gute Nachrichten für die Hamas und schlechte Nachrichten für Isreal. Darauf gibt man (etwas) acht.

        Es ist historisch nicht einzigartig, dass Armeen im Feindesland versuchen eine möglichst gute Beziehung zur Zivilbevökerung aufzubauen. Das ist einfach taktisch und strategisch durchaus ratsam. Nicht jeder Feldzug ist ein Vernichtungsfeldzug. Ob und wie gut das klappt, steht auf einem ganz anderen Blatt. Ich bezweifle stark, dass die Einschätzung des britischen Offiziers in dem von Ihnen verlinkten Artikel einer Prüfung durch Historiker standhalten würde. Ich erinnere mich dabei an den Vortrag des ehemaligen US-Außenminister Powel vorm US-Sicherheitsrat hinsichtlich der angeblichen irakischen Chemiewaffen. Das war auch ganz großes Theater.

        Aber verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Ich möchte den Israelis nicht ihr Recht auf Selbstverteidigung absprechen und ich bin auch davon überzeugt, dass ein starkes Signal der Solidarität zu Israel aus Europa – und gerade Deutschland- im Moment wichtig und richtig ist.

        Der Ton Ihres Artikel tut der Sache aber nicht gut.

        Sie reden so oft vom „Lump“, der in irgendeiner Art und Weise sich nicht mit Israel solidarisiert. Es gibt viele Menschen und Meinungen, die Israel – in der aktuellen Situation und auch schon in der Vergangenheit – nicht fair behandeln. Es bringt nichts diese Menschen als Lumpen zu bezeichnen. Das spaltet nur.

        Unterstützung und Solidarität für Israel: Ja.

        Aber mit einem kritischen Auge auf die tatsächlichen Entwicklungen und mit dem ständigen Hinweis, dass die politische Entwicklung dort immer noch insgesamt einfach nur katastrophal ist. Was Israel macht ist notwendig, aber nicht „gut“.

  6. Es ist moralisch falsch unschuldige Zivilistem zu töten. Ja, die Hamas mag Raketen in Schulen und zivilen Einrichtungen verstecken und das ist aufs tiefste verwerflich. Ist das eine Legitimation diese Ziele dann trotzdem zu bombardieren? Nein!

    Wenn ein Verbrecher ein Kind als Geisel nimmt, wird kein Polizist der Welt dieses Kind erschiessen um den Verbrecher zu erledigen, Israel tut das aber und darum wird Israel auch zurecht von vielen verurteilt!

    • Sie haben bestimmt die „richtige“ Lösung, wie man es besser machen kann. Politisch gibt es keine Lösung. Schauen Sie mal in die Bibel.

    • Und welche Lösung bitteschön haben Sie dann? Israel hat ein Recht, auch seine Kinder zu schützen, die Tausenden von Bomben tagtäglich ausgeliefert sind. Wer verurteilt dafür die Hamas??
      Gaza hat es selbst in der Hand, die Hamas endlich abzuwählen.

  7. Grossartiger Artikel. Die Dekadenz der ewigen Relativierer und Negierer, die sich unter der Decke der Freiheit rekeln, geht mir gegen den Strich. Jeder muss wissen, wo er/sie steht bei Themen wie Holocaust, Islamismus und Faschismus. Wer sich nicht klar äussert, ist entweder grenzenlos dumm oder verschleiert seine wahre Haltung – in beiden Fällen ein erbärmlicher Lump!

  8. Sehr treffend ! Danke. ! Es ist gut das solche Autoren gibt.

  9. Ach Dani, „Mist gebaut“, „beide Seiten sind nicht unschuldig“ …. wie lange soll das noch wiedergekaut werden. Und das nach der perfekten Argumentation von Thomas Eppinger! Würden Sie auch mit mit Boko Haram und der IS (früher ISIS) diskutieren? Die wollen aber nicht. Die haben ihren Koran gut gelesen und so verstanden, wie sein Erfinder es gemeint hat.
    Frieden kann es nur ohne die Hamas und ohne Gotteskrieger geben. Israel hat dem Gaza-Streifen eine intakte Infrastruktur hinterlassen und erst nachdem die Hamas dort geputscht und Fatah-Anhänger und Christen massakriert und Israel beschossen hat, gab es die Absperrung – auch durch Ägypten. Wussten Sie, dass mehr Araber durch Kämpfe zwischen Fatah und Hamas umgekommen sind als durch Israelis?

  10. 100% zutreffend. Hamas ist Teil einer globalen Bedrohung, die in Europa verdrängt wird.

  11. Die Hamas müßte Israel anerkennen
    Dann könnte die alttestamentarische Gewaltspirale sich auflösen
    Solange das nicht geschieht – also das Existentrecht Israels von den Arabern anerkannt wird – wird es weiter sein wie bei Nebukadnezar

  12. Pingback: Operation Protective Edge und die Vereinigung der deutschen Antizionisten | ThinkTankBoy

  13. Der Krieg wird grundsätzlich von der arabischen Welt gegen die „verhassten“ Juden geführt. Die Muslime sind (noch) in Ihrer mentalen, religiösen und kulturellen Identität gefangen. Die Erniedrigung durch die westliche Welt entspringt der selbst gefühlten Minderwertigkeit. Das Mittelalter steht der modernen Zivilisation gegenüber und schäumt vor Wut über die eigene Begrenztheit und Unfähigkeit. Wer noch immer von 1000 und 1 Nacht träumt, der soll seine liberalen Ideen mal in den Staaten der eigtl. Drahtzieher des Nahostkonfliktes Qatar, Dubai, Saudi Arabien und dem Iran ausleben.
    Linke Positionen, Frauenrechte und Individualismus werden mit drakonischen Strafen nach Schariah-Art belegt. Wer an Israel besondere moralische Werte anlegt, ist gerne aufgefordert sich den Bomben der Hamas in den Weg zu stellen (sind doch nur kleine feine selbstgebaute China-Böller – der beißt nicht!). Kluge Ratschläge, die nur offenlegen, dass mal wieder das Prinzip der eigenen Betroffenheit gilt.
    Ist die Welt denn wirklich so blind, oder steckt dahinter einfach nur Feigheit gegenüber den finanzmächtigen arabischen Ölmilliardären?
    Die Linke versucht ihree eigene Scham über das Verbrechen, dem millionenfachen, systematischen Mord an Juden, Sinti, Roma und Andersdenkenden, den ihre eigenen Großeltern begangen haben, durch einseitige Israelkritik zu übertünchen (unterm Weihnachtsbaum sindaber alle Morde vergessen).
    Dort, wo sich heute Linke, Neonazis und (nicht-intergrationswillige) Migrantenkinder treffen, wird Europas Kultur schon bald erlöschen.
    Das Judentum wird weiter bleiben….trotz aller Progrome, dem alltäglichen Terror und muslimischer Hasstiraden!

    • Danke!
      Man mag zu Israel stehen, wie man will, was ich hier wahrnehme ist (O-Ton): Wieso müssen wir Israel IMMER NOCH die Hand untern Arsch halten. Dieses „immer noch“ bringt mich auf die Palme. Dieser unterschwellige lebendige Antisemitismus.
      Ja, und nochmals ja: Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch (Bert Brecht).
      Warum protestiert die rechte oder linke Ecke nicht gegen Islamisten (ich meine hier nicht: Muslime). Warum sind die Straßen voll, wenn Israel aktiv wird, seine Bevölkerung zu beschützen?
      Wieso geht die Hamas-Rechnung auf in Sachen Public Relations? Sie verbietet Kinobetreibern in Gaza zu schließen, damit ordentlich viele Zivilisten (Palästinenser) sterben, das ist gut herzeigbar. Warum diese Zivilisten sterben, warum tote Palästinenser der Hamas entgegen kommen, das will keiner der Demonstranten sehen, geschweige denn wissen.
      Hat denn noch niemand dieser Demonstranten und Antisemiten so weit gedacht: Israel KÖNNTE, wenn es wollte ganz Gaza ausradieren. Israel tut das aber nicht. Israel verteidigt sich und sein Existenzrecht.

  14. Ich fühle mit dem palästinensischem Volk, dass sie eine Plage wie die Hamas ertragen müssen. Ich fühle mit den Palästinensern in Gaza, weil sie von der Hamas missbraucht werden. Ich stelle nicht die zivilen Opfer infrage. Ja, es sind viele. Liegt es aber nicht viel mehr an der „Unterkellerung“ Gazas?!! Und natürlich ist Israel kein Vorzeigestaat, aber weitaus demokratischer, als der Rest der Region.
    Man muss kein Fan der USA sein, um in diesem Konflikt Partei zu ergreifen für Israel. Und nein, man kann die Existenz Israels nicht infrage stellen. Gehts um „wer war zuerst da“? Dann bitte: WER war denn zuerst da und hat Anspruch auf das Land? WER?

  15. Ein zutiefst einseitiger Text, der diese Einseitigkeit als sittlich geboten zelebriert und voller Schwachsinnigkeiten steckt – inklusive Hitler-Hamasvergleich. Kein Wort wird verloren von der völkerrechtswidrigen Besetzung weiter Teile des Palästinas oder von der Bombardierung des einzigen E-Werks im Gaza (stattdessen lobst du das „verschenken“ von Strom). Ich halte die doppelte Solidarität für zwingend geboten – nicht mit der Hamas aber mit den Menschen in Gaza. Israel sorgt mit seinen Angriffen selber dafür, dass die nächste Generation junger Dschihadisten heranwächst, weil sie mir ansehen mussten wie ihre Väter (meist unpolitisch) und die Geschwister durch eine israelische Rakete ums Leben kamen weil der Nachbar ein Mitglied der Hamas ist und Raketenteile in seinem Keller gelagert hatte. Diese Spirale derGewalt durch einen Gewaltsieg über die Hamas erringen zu wollen ist nicht nur völlig unrealistisch, sie hat auf der gesamten Welt und der gesamten Historie noch kein einziges Mal funktioniert – nein es ist auch noch eine barbarisch und zutiefst schwarz-weiße Logik. Um in deinem Vergleich zu bleiben: Das ist so als würde man sich einen Sieg über Hitlerdeutschland durch die Tötung aller Mitglieder der NSDAP und der Wehrmacht zu fordern… ja es hätte keinen einzigen Unschuldigen getroffen, aber wäre moralisch deswegen trotzdem keine vernünftige, realistische oder erstrebenswerte Lösung gewesen – im Gegenteil man wäre mindestensso ein großes Tier wie die Leute denen man kollektiv den Tod wünscht. Und ja ich habe deutlich höhere moralische Ansprüche an Israel als an die besetzen, ungebildeten und verarmten Menschen in Gaza – die Gründe dafür hast du oben zu Hauf genannt. Wenn man an ein Land dieser Erde hohe moralische Maßstäbe anlegen kann, sowohl von den Voraussetzungen als auch der eigenen Geschichte, dann an Israel.

    Die schlimmste Doppelmoral kommentiere ich nur soviel: Demokraten vorzuwerfen sie seien  Lumpen wenn sie die Art der eigenen Solidarität (ja es gibt Abstufungen, auch wenn du hier das Bild bedienst das nur schwarz-weiß kennt, nur Solidarität/keine Solidarität) am handeln der jeweiligen Regierung des Landes ausmachen, dann aber einfach stillschweigend darüber hinweg zugehen, dass auch die Hamas gewählt ist in einer nach OECD-Maßstäben einigermaßen vernünftigen und freien Wahl ist peinlich. Natürlich behält deine grobe Einschätzung der Hamas in weiten Teilen seine Gültigkeit (wie alles in deinem Text schwarz-weiß und somit diesem Koflikt völlig unangemessen) aber trotzallem Doppelmoralisch – mit den einen muss man solidarisch sein egal was demokratische Wahlen ergeben (es sind übrigens Leute in der israelischen Regierung die wir hier als Lupenreine Faschisten und Rassisten bezeichnen würden) mit den anderen darf man nicht verhandeln und muss sie „besiegen“ obwohl sie demokratisch gewählt sind – oder auf gut Deutsch: Wer die Hamas und ihre Anhänger*innen mit einer Rhetorik von Blut und Gewalt besiegt sehen will muss sich darüber im klaren sein, dass er indirekt die Verwüstung weiter Teile des Gaza-Streifens fordert und nach bald 70 Jahren Krieg von den Bewohner*innen noch Dankbarkeit dafür einfordert…

    Ich wünsche mir das Menschen wie du und Menschen die einseitig auf Seiten der Palästinenser stehen irgendwann in der Welt als das erkannt werden was sie sind: Kriegstreiber*innen ohne echte Lösungsansätze. Aber ich gebe gerne zu, dass meine Lösung nicht viel realistischer aber wenigstens moralischer ist (einseitiger, vollständiger Abzug der Israelis (Militär wie Zivilisten) hinter die Greenline, sofortige Einstellung aller offensiven Kampfhandlungen und schnelle, massive Aufbauhilfe für die Palästinenser*innen durch Israel für einen Monat ohne jede Voraussetzung, danach unter der Bedingung des friedlichen Miteinanders – ich weiß dafür wäre quasi ein neuer Ghandi oder Jesus in Israel nötig, aber alles in allem ist dieser Wunschtraum erfolgsversprechender als ein „Sieg“ über eine Guerillia-Widerstandsbewegung durch Bombardierung eines Landstriches in dem 95% der Bevölkerung in bitterer Armut und mit wenig Bildung aufwächst).

    • Sorry für die vielen Fehler. Schreibe vom Handy und habe massive Anzeigeprobleme (beim scrollen springt er immer wieder an den Seitenanfang, im Text sind Wörter quasi nicht anwählbar).

    • Der Verfasser hat Recht, auch mit Kleinigkeiten. Woran scheitert, Deiner Meinung nach, die Gleichsetzung Hitlers mit Hamas, zusammen? Vielleicht daran, dass sich Hitlers Schergen nicht hinter der eigenen Bevölkerung, den eigenen Frauen und Kindern versteckten. Wie kann man eine Mörderbande verteidigen, die das eigene Volk drangsaliert, die selbstverständlichsten Rechte (zum Beispiel Tanzen bei einer Hochzeit) mit Tode bestraft, Minderheiten unterdrückt, vor deren Ermordung nicht schreckt und schon kleine Kinder in (geschlechtlich getrennten) Schulen mit Judenhass indoktriniert. Die mit Unmengen an Geld überschüttet wird und dafür vorwiegend Waffen und modernste Raketen kauft. Israel liefert Lebensmittel, Benzin und Strom, auch während der Kämpfe. Es war zunächst eine Hamas-Rakete, die ein Stellwerk bei Ashkelon zerstörte, über den auch Gaza mit Strom beliefert wird. Jetzt wurde der Kraftwerk in Gaza zerstört. Auch eine Schule, nachdem die gewarnten Menschen an dere Verlassen durch die Hamas-Banden gehindert wurden. Im Übrigen wurden in einigen UNRWA-Schulen Raketen gefunden, am Freitag wurden zwei israelische Soldaten durch Beschuss aus einer Schule getötet. Wenn man es mit den Menschen dort gut meint, muss man für die Vertreibung der Hamas sein. Und was das Besetzen des Landes anbetrifft: Du kannst mal Geschichte lesen: es gab nie einen palästinensischen Staat, auch solches Volk gab es nicht: ein Volk mit eigenständiger Geschichte und Kultur. Es sind Araber, nach dem Ende des Otomanischen Reiches mussten die Grenzen erst (ziemlich willkürlich) gezogen werden. Die Erfindung des palästinensischen Volkes stammt aus den 1970er Jahren. Ungefähr damals hat Ephraim Kishon „Blaumilchkanal“ geschrieben. Die Paralellen sind zufälligt. Thomas Eppinger schreibt nichts Besonderes, es ist etwas Selbstverständliches. Kein normaler Mensch kann in dieser Situation gegen Israel sein. Ein Land, dasüberigens so weit vom Apartheid entfernt ist, wie Europa vom Mond.

    • Dabei vergessen Sie die eindeutigen Ziele des Islamismus im Koran und die öffentlichen Äußerungen, dass Israel von der Landkarte verschwinden muss. Frieden wird es nie geben, sondern immer nur weitere Schritte zur Eliminierung Israels nach „Salamitaktik“.
      Die Antwort liefert die Bibel unter der „Offenbarung“.

  16. Art. 7 der Hamas Charta erklärt das Töten von Juden – nicht nur von jüdischen Bürgern Israels oder Zionisten – zur unbedingten Pflicht jedes Muslims, indem sie sie zur Voraussetzung für das Kommen des Jüngsten Gerichts erklärt: „Die Stunde des Gerichtes wird nicht kommen, bevor Muslime nicht die Juden bekämpfen und töten, so dass sich die Juden hinter Bäumen und Steinen verstecken und jeder Baum und Stein wird sagen: ‚Oh Muslim, oh Diener Allahs, ein Jude ist hinter mir, komm und töte ihn!’“

    Dieses Zitat stammt aus Sahih Bukhari Band 4, Buch 52 und ist Hadith Nr. 177. Derjenige, der dies gemäss Abu Huraira gesagt haben soll, ist der Prophet Mohamed selbst.

    Bei Sahih Bukhari handelt es sich um eine der wichtigsten und einflussreichsten Hadith Sammlungen im Islam. Es handelt sich dabei nicht um eine extreme Form resp. Auslegung dieser Religion, wie man meinen könnte. Sahih Bukhari ist ganz klar Mainstream Islam.

    Die islamistische Terrororganisation Hamas hat sich also zum Ziel gesetzt, nicht nur Israel zu vernichten sondern gleich alle Juden auf der Welt zu ermorden.

    Bei einer derartigen Zielvorgabe ist es m.E. etwas schwierig, mit der anderen Seite zu verhandeln, geschweige denn Frieden zu schliessen, wenn man zufälligerweise Jude ist. Und das ist bei den meisten Israeli nun einmal so.

    Die Hamas würde niemals einen Satz des Propheten aus ihrer Satzung entfernen, was Grundvoraussetzung für Verhandlungen und für den Frieden wäre. Die einzige Möglichkeit für einen solchen Schritt wäre die weitestgehende Säkularisierung der Hamas, was vollkommen utopisch ist.

    Wie ich vorhin bereits ausgeführt habe, handelt es sich bei Sahih Bukhari als Hadith Quelle ganz klar um Main Stream Islam und es ist bei weitem nicht nur die Hamas, die eine solche Aussage ernst nimmt. Der überwiegende Teil der muslimischen Welt nimmt diese Worte des Propheten sehr ernst.

    Ausgenommen davon sind jene Muslime, die es durchaus gibt, die weitestgehend säkularisiert sind. Dabei meine ich nicht bloss jene Muslime, die zu Atheisten wurden, sondern auch solche, die zwar an Allah glauben, aber gegen Steinigungen von Ehebrecherinnen und gegen die Ermordung der Juden sind, ihre Religion rein auf einer spirituellen und persönlichen Ebene sehen, ein eher westliches Leben führen, für Grundrechte einstehen und niemandem etwas zu leide tun. Sie ignorieren wie die Juden Steinigungsrituale, obwohl auch bei der letzteren solche vorgesehen wären.

    Solange es diese Säkularisierung in der muslimischen Welt nicht gibt, wird nicht nur Israel sondern der ganze Westen Probleme mit der muslimischen Welt haben. Dabei ist es ausserordentlich wichtig, dass sich der Westen mit den säkularen Kräften im Nahen Osten solidarisiert. Wenn diese Kräfte in der muslimischen Welt dank kräftiger Unterstützung von Saudi Arabien und den Golf Staaten noch mehr verdrängt wird, droht uns ein grösseres Ungemach.

    Erste Vorzeichen dieser Katastrophe sehen wir beim „Kalifat“. Kaum zu denken, dass eine Türkei mit ihrem islamofaschstischen Staatsoberhaupt EU-Mitglied und damit das Kalifat zur EU-Aussergrenze wird.

  17. Ich ergreife Partei für ausnahmlos jeden Menschen, der den Tod eines anderen Menschen für nichts in der Welt in Kauf nehmen möchte. Ich bin auf der Seite jedes Menschen, der möchte, das jeder leben kann so gut es geht. Und zwar quer durch die Menschheit – vollkommen unabhängig auf welcher Seite welcher Grenze sie leben, welcher Religion sie angehören oder welche Sprache sie sprechen.
    Ich spreche ausdrücklich von Individuen, die gemeinsam den völlig verstreuten vernünftigen Teil der Menscheit bilden, auch wenn sie in allen anderen ethischen Fragen anderer Meinung sein mögen.
    Das sind die einzigen, die in Kriegsfragen Recht haben. Und selbst, wenn nicht jeder Mensch von selber darauf kommen kann, dann muss man die Vernunft so lange unterstützen und denken und erhalten, bis sie normal wird und das Wissen niemals vom unklugen Rest ausgelöscht wird.

    Anders geht es nämlich einfach nicht.
    Jede andere Moral tötet letztendlich Menschen, die – wie alle Menschen – nichts wertvolleres haben, als ihr Leben.
    Der gewaltsame Tod eines Menschen ist keine vernünftige Option. Nie.
    Und jeder Mensch, der anfängt so zu denken und dies als Meinung vertritt und das Wissen erhält, rettet letztendlich irgendwo und irgendwann anders in der Menschheit ein Leben.

    • Da sollten Sie doch mal diese Einstellung den radikalen Islamisten unterbreiten und dafür einstehen. Viel Erfolg. Würde ja schon als erster Schritt genügen, bei den Demonstrationen in der BRD an´s Mikrofon zu treten.

  18. I stand for Israel. Nothing more to say.

  19. Lesen Sie das, geschrieben von einem Israeli:
    http://www.haaretz.com/opinion/.premium-1.606848

    • Die Seite ist nur für Abonnenten zugänglich. Da müssten Sie schon eine Zusammenfassung liefern, wenn das ein nützlicher Beitrag sein sollte.

    • Meinen Sie, das ist der einzige Israeli, der Kritik übt? Was soll das beweisen? Das sieht so aus wie: Schau her, selbst die eigenen Leute kritisieren das Vorgehen der israelischen Armee oder: Guter Israeli, du übst Kritik. Davon gibt es Mengen! Welche Alternativen gibt es denn? Die aufzuzeigen wäre produktiv. Alles andere ist scheinheiliges Gefasel.

    • Gideon Levy ist kein Israeli.

  20. Es ist ganz einfach! israel ist gut , Hamas ist boese, Roosevelt war gut, Hitler Boese, Churchill war gut Moussollini Boese, Mandela gut De Clerk boese.
    Schwarz weiss, mit vielen Grauzonen, jedoch klaren Linien, Helfen Sie die Menschen in Gazazu leben, und seien sie alle faehig differenziert und tiefgehend zu denken. Hamas ist nicht PaLAESTINA, SIND NICHT DIE PALAESTINENSER, HITLER WAR AUCH NICHT GANZ D & A
    Warum dieser strenge Vergleich, Hamas charte durchlesen, verifizieren udn dann wiederkommen. Schulbuecher aufarbeiten Gespraeche alles richtig. Doch ersteinmal muss Gaza Enthamasifiziert werden! Das hat in Europa schon gut geklappt. D & A sind heute Vorbilddemokratieen. Bei aller halbherzigkeit der Amerikaner nach 1945. Obgleich schaetzungweise immer noch einge Hundertausend M Kopien des unsaeglichen Buches in privaten Umlauf sind…Lassen Sie uns Hand in Hand gehen bei den Bemuehungen wirklichen Frieden zu schaffen.

    • Hamas live:
      5. Sure, Vers 37) „Siehe, der Lohn derer, welche Allah und seinen Gesandten befehden und Verderben auf der Erde betreiben, ist nur der, dass sie getötet oder gekreuzigt oder an Händen und Füßen wechselseitig verstümmelt oder aus dem Lande vertrieben werden.“
      4. Sure, Vers 91) „Sie (die Ungläubigen) wünschen, dass ihr ungläubig werdet wie sie ungläubig sind, und dass ihr ihnen gleich seid. Nehmet aber keinen von ihnen zum Freund, ehe sie nicht auswanderten in Allahs Weg. Und so sie den Rücken kehren, so ergreifet sie und schlagt sie tot, wo immer ihr sie findet; und nehmet keinen von ihnen zum Freund oder Helfer.“

      Hitler hat „Mein Kampf“ geschrieben. Mohammed, der Hitler des 6. Jahrhunderts den Koran. Eingegeben von einem Engel!? Die Bibel, das Wort Gottes, sagt dazu: „Selbst Satan verwandelt sich in einen Engel des Lichts“ und „Mein Wort gilt ewiglich“. Es braucht also keinen Engel, der 6 Jahrhunderte nach Christi Auferstehung und Erlösung die Welt auf den Kopf stellt. Dieses Interesse hat nur Satan.
      Leider haben Islamisten das bis heute nicht erkannt und lassen sich in die Irre führen. Durch korrupte, brutale und die Menschenwürde verachtende Diktatoren und Herrscher, denen ihre Frieden wollende Bevölkerung gleichgültig ist.
      Israel ist wie eine Insel das einzige demokratische Land in einer von Satan beherrschten Region. Kein Wunder, dass die arabischen Länder gegen Israel sind.

  21. Hat dies auf World-Media-Watch rebloggt und kommentierte:
    Nur ein Lump kann in diesem Konflikt neutral sein. Nur ein Lump bewahrte zwischen Hitler und der freien Welt Äquidistanz. Niemand mit einem Funken Anstand im Leib hätte zu den Verbrechen der Nationalsozialisten geschwiegen und gleichzeitig von Roosevelt die Rechte der Schwarzen eingefordert oder bei Churchill den Schutz der deutschen Zivilbevölkerung eingemahnt.

    Und nur ein Lump macht die Solidarität mit Israel davon abhängig, ob er mit dessen demokratisch gewählter Regierung einverstanden ist oder nicht. Ein Land, das von Nachbarn umgeben ist, die schon am Tag seiner Gründung darüber hergefallen sind und es lieber heute als morgen aus den Seiten der Geschichte löschen möchten, ein Land, das ständig um seine schiere Existenz kämpfen muss und trotzdem demokratisch und zivilisiert geblieben ist, ein solches Land hat sich jede Unterstützung und jede Sympathie verdient. Egal welcher politischen Couleur man anhängt. Ich möchte mir lieber nicht vorstellen, was aus Österreich würde, wenn jahrelang tagtäglich Raketen von Slowenien auf Kärnten herab regneten.

  22. Wenn sie wüßten die Radikal und Faschistisch die Israelis sind, würden Sie nicht Partei für diesen Völkermord ergreifen. Benutzen sie mal google und suchen sich die Wünsche der Israelis über die 4 toten Kinder die am Strand von israelischen Bomben erschlagen wurden. Die Israelis machen das was Nazideutschland mit ihren Großvätern in Warschauer Ghetto gemacht haben. Eingepfercht und zusammengeschossen, eben wie in Gaza. Dieser Komflikt wird eine neue Welle der Gewalt hervorbringen, das kann nie und nimmer gut werden. Die Wunden sind zu tief, Israel macht sich neue Feindbilder und die Rache wird kommen. Auge um Auge Zahn um Zahn.
    Ich wünschte auch wir hätten eine friedlichere Welt aber die Chancen am Tisch wurden und werden nicht genutzt weil immer wieder Durchgeknallte Krieg spielen wollen.

    • „Die Israelis“? Wer soll das sein? Klar, gibt es solche, die sich über tote Palästinenserkinder freuen. Das ist doch aber nicht die Mehrheit. Und übrigens: Mit dem Holocaust hat der Gaza-Konflikt nicht das Geringste zu tun! Was soll der Vergleich mit den Nazis? Aber wenns schon sein soll: Wer den Holocaust überlebt hat, wird sicher alles tun, damit seinen Kindern und Kindeskindern so etwas nicht noch einmal geschieht!

  23. Ich stimme dem Autor in vielerlei Hinsicht zu, allerdings habe ich trotzdem einige Einwände: Die Aussagen erscheinen mir teilweise etwas simplifiziert nach dem Schema „Israel ist gut“ und die „Hamas ist böse“. Klar begeht die Hamas andauerend Taten die in keinster Weise moralisch rechtzufertigen sind, allerdings halte ich es für gefährlich deswegen einzig und allein eine Seite zu diabolisieren. Während der Jugoslawienkriege gab es ein ähnliches Problem: Die Serben wurden aufgrund ihrer zahlreichen Kriegsverbrechen diabolisiert, während z.B. ARBiH ebenfalls gewisse Kriegsverbrechen vorgeworfen wurden, die jedoch viele westliche Bürger schlicht ignorierten.
    Soll heißen: Trotz der Umstände darf man mögliche vereinzelte israelische Kriegsverbrechen in Gaza nicht unter den Tisch kehren. Verstöße gegen internationales Völkerrecht sollten gleichermaßen von neutraler Seite (UNO) untersucht und ggf. verurteilt und geahndet werden. Man sollte also nicht komplett Partei ergreifen und sollte doch eine gewisse Objektivität bewahren. Überhaupt hielte ich es für vernünftig, den jetzigen Konflikt möglichst schnell durch einen Waffenstillstand zu beenden, damit dann nachhaltige Friedensbemühungen von beiden Seiten einsetzen können.
    Wenn israelisch-palästinensische Kooperationen im Frieden erfolgreich sind, entzieht das Gruppen wie der Hamas, aber auch radikalen jüdischen Nationalisten, ohne einen Tropfen Blut zu vergießen, jeglichen fruchtbaren Nährboden. Ein Schritt in die richtige Richtung wäre beispielsweise, gemeinsam die Geschichte neu aufzurollen (z.B. in Form der Neuverfassung von Schulbüchern, hat auch in JAP oder GER gut funktioniert), um mit alten Vorurteilen aufzuräumen. Dass das Potential für nachhaltigen Frieden da ist, davon bin ich überzeugt, da ich sicher bin, dass die „Maximalisten“ (Ausdruck aus Johan Galtungs Essay, vgl. http://www.twitlonger.com/show/n_1s2j0ei) in beiden Ländern eine Minderheit darstellen und die Mehrheit der Bevölkerung endlich ein friedliches Ende des ewigen Konfliktes will. Außerdem: Frieden ist immer möglich, denn Dayton oder der israelisch-ägyptische Friedensvertrag haben genauso unmöglich scheinenden Frieden tatsächlich realisiert und erfolgreich bewahrt.

  24. Jedes Wort ist mir aus dem Herzen geschrieben. Jedes Wort kann ich doppelt unterstreichen und unterschreiben! Danke Herr Eppinger.

  25. Eine sehr gute Analyse der Lage. Ein kleiner Hoffnungsschimmer ist doch zu erkennen. Ägypten sprich mittlerweile auch der Hamas unverblümt die Mitschuld an dem vielfachen Tod der Bevölkerung zu. Abbas ebenfalls völlig desorientiert über seine Brüder im Gaza. Vielleicht doch ein Weckruf für die Region. Hier in Europa spielen sich immer die gleichen Rituale ab. Das haben sie genau analysiert.

  26. Vielen Dank für diese Parteinahme. Brillant geschrieben.

  27. Danke das tut gut, Sie schreiben mir aus der Seele!!!!!!!!!!!

  28. Ich ergreife auch Partei. Aber in der Konfliktlösung geht es darum, mit dem Freind – wem sonst? – Frieden zu schließen. Da muss man leider sagen, dass beide Seiten MIst gebaut haben, beide Seiten Extremisten in ihren Reihen haben. Wer die Kriegstreiber nur auf einer Seite sieht, ist per Definition einseitig.

    Wenn man die Schuld zu 100% immer nur beim andern sieht, wird das Murmeltier noch jahrzehntelang täglich grüßen. So bricht man aus dem seit mindetsens 1948 dauernden Teufelskreis gegenseitiger Schuldzuweisungen nicht aus! Es geht darum, den Knflikt auch mit den Augen des Anderen zu sehen. Dazu müssen beide elbstkritisch ihre Hausaufgaben machen…

    Dieser Konflikt ist nicht schwarz-weiss. Und schon garnicht ist irgendeine involvierte Partei mit dem braunen Österreicher vergleichbar.

    • Dani, mit wem wollen Sie Frieden schließen? Können Sie die Charta der Hamas. Laut dieser muß Israel von der Landkarte verschwinden. Bei denen gibt es keine Kompromise. Bei der Hamas gibt es nur schwarz-weiss und die Vernichtung der Juden. Bitte informieren Sie sich und Ihre Weissheiten loslassen.

    • Wann endet ein Konflikt?

      Wenn keine der beiden Parteien realistischerweise erwarten kann, durch die Fortführung des Kampfes mehr zu erreichen, als durch den Abbruch.

      Was sind die (offiziellen) Ziele der Parteien?

      -Israel: Beendigung der Bedrohung durch Raketen und Tunnels aus dem Gazastreifen.

      -Hamas: Vernichtung Israels.

      Was würde passieren, wenn eine der beiden Seiten überraschend jede Kampfhandlung für immer einstellen würde?

      -Hamas: gar nichts, vermutlich baldiges Ende der „Blockade“ des Gazastreifens – Ende des Konflikts

      -Israel: Vernichtung Israels – Ende des Konflikts

      Da gibt es keinerlei Symmetrie, jede „nicht schwarz, nicht weiß“-Betrachtung ist hier nur ein naives, nihilistisches Hirngespinst.

  29. Sehr richtig! Erfrischend klar, deutlich und unmissverständlich. Sollte Pflichtlektüre für ALLE sein. Nicht nur in Deutschland, mindestens auch in CH und AT.

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